Presseartikel zur Eröffnung des Quartierszentrums - Schwäbische Post - 08.10.2020

Ein neues Nest in der Meisenstraße

Die Neue Siedlergemeinschaft Pelzwasen-Zebert hat sich baulich im Haus Nummer 17 bestens eingerichtet – und inhaltlich bereits einiges ausgebrütet. Am Samstag wird eröffnet. Von Martin Simon

Wow. Hier hat sich einiges getan. Keine Spur mehr von Baustelle im neuen Nachbarschaftstreff im Pelzwasen. Offiziell eröffnen wird OB Thilo Rentschler die Meisenstraße 17 erst am Samstag. Mit Leben gefüllt hat die Neue Siedlergemeinschaft Pelzwasen-Zebert ihren Ort der Begegnung längst.
Rund 570 Mitglieder zählt der Verein. 195 Haushalte sind dabei. Seit der Neugründung 2014 weht hier frischer Wind. Treffpunkt war zuvor das evangelische Gemeindezentrum St. Martin. Dessen Abriss schuf Handlungsbedarf. Ein Glücksfall, dass Seniorin Lore Weller dem Verein ihr Haus überließ. Am 31. Dezember 2019 wurde der Mietvertrag unterschrieben – 530 Euro im Monat, Laufzeit zehn Jahre. Die Stadt gibt drei Jahre lang 4000 Euro Mietzuschuss. Baulich passt nun alles.

Anfang 2020 wurde begonnen, die 90 Quadratmeter Wohnfläche und 1000 Quadratmeter Garten rundum auf Vordermann zu bringen. 50 Ehrenamtliche, von elf bis 79 Jahren, haben angepackt – samstags und unter der Woche. Gewerksverantwortliche steuerten alles. Gut für den Verein, dass er Baufachleute in seinen Reihen hat. Baulich sind die Grundlagen nun geschaffen. Fenster, Böden und die Küche sind erneuert, die Wände gestrichen. „Im Lockdown haben wir in Zweier-Teams filigrane Arbeiten erledigt“, sagt Vorsitzender Markus Mayer-Wunderlich.

Parallel zum Schuften auf der Baustelle wurde der neue Spielraum inhaltlich gefüllt. Als „Musik unterm Kronleuchter“ gab es bereits Wohnzimmerkonzerte im 40 Quadratmeter großen Mehrzweckraum, Spiele- oder Filmabende ebenso, gerne auch mal im kleineren Veranstaltungsraum nebenan. Der Wintergarten dient als Stuhllager. Optisch dominiert im Haus „Retro-Style“. Im Keller richtet sich die Jugend ein – Bar, Billard, Theke, Sofas. „Sie machen alles selbst, verputzen Wände nach Youtube-Anleitung. Es klappt“, lacht Mayer-Wunderlich. Ziel sei, dass ältere Jugendlichen für die Jüngeren etwas auf die Beine stellen, Verantwortung übernehmen und „da reinwachsen“.
Um den Garten kümmert sich federführend Annegret Barth. Hier finden Jung und Alt immer was zu tun. „Das ist inzwischen schon ein Projekt im Projekt“, freut sich Mayer-Wunderlich.
Die Nachbarschaft sei super. „Zum Glück, anderenfalls hätte das Projekt keine Zukunft.“ Laute Partys oder Veranstaltungen soll es auch künftig nicht geben und um 22 Uhr ist Schluss, versichert er. Das Haus soll ein offener Treff sein, mit benannten Öffnungszeiten, zu denen auch immer einer der Verantwortlichen vor Ort sein werde.
Ziele und Träume
Ziel bleibe es, ein Nachbarschaftstreff für Pelzwasen, Zebert, Pflaumbach und Taufbach zu sein, ist sich der Vorstand einig. Inhaltlich soll allen Altersgruppen etwas geboten werden. Ein Blick ins druckfrische Programm bestätigt dies und beeindruckt. Rund 50 Veranstaltungen bis Februar 2021 sind bereits fix. Da gibt es kleine Konzerte, Vorträge, Diaabende, Krabbelgruppen, Spieletreffs, Märchenstunden, Fototreffs, Frauenabende, Elterncafés und mehr.
Gut angelaufen sei die Sache, sind die Macher zufrieden. Dennoch: „Das ist ein Experimentierfeld“, sagt Mayer-Wunderlich. Träume gibt es natürlich auch. Die Hoffnung auf einen größeren Veranstaltungsraum will der Verein nicht aufgeben. Vielleicht wäre da ja was mit dem Raum der evangelischen Kirche machbar, wird spekuliert. Aber, eins nach dem anderen.